Parkplatzpflicht im autofreien Areal

Um meine Stellungnahme gegenüber der Planung der neuen Mitte im 20. Bezirk zu untermauern dieser Artikel:


Kurier Artikel vom 25.9.2023: Parkplatzpflicht im autofreien Areal

Stadtentwicklung. Am zentralen Nordwestbahnhofgelände müssen mehr als doppelt so viele Stellplätze errichtet werden als in Rothneusiedl am Rande der Stadt. Das verstehen nicht nur die Grünen nicht


Von ANDREAS PUSCHAUTZ

Es ist das letzte, große, innerstädtische Entwicklungsgebiet Wiens. Und es soll ein Vorzeigeprojekt werden, das „alle Stückerl moderner Stadtplanung“ spielt, wie Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) sagt: der Nordwestbahnhof im 20. Bezirk. Wo sich heute noch eine klassische „Gstätten“ befindet, sollen im Jahr 2035 15.500 Menschen wohnen und 4.700 arbeiten (siehe Infobox rechts).
Das Areal soll dabei nach höchsten Umwelt- und Klimastandards entwickelt werden, wie die Stadt sowie die ÖBB als Grundeigentümer betonen. Weite Teile der Projektunterlagen werden diesem Ziel auch gerecht. So wird im Zentrum des 44 Hektar großen Gebiets ein zehn Hektar großer Grünraum, die „Grüne Mitte“, entstehen; zudem müssen laut Auflagen 30.000 m2 Dachfläche als „Gräser-Kräuter-Gründächer“ ausgeführt werden.
Auch in puncto Mobilität soll das Stadtentwicklungsgebiet Maßstäbe setzen. So wird es keine Durchfahrtsmöglichkeit für Autos geben, innerhalb des Geländes wird man sich nur zu Fuß oder mit dem Rad fortbewegen können. Und natürlich mit den Öffis: So wird die neue Straßenbahnlinie 12 das Gebiet ab 2025 um-, und je nach Besiedelungsfortschritt, später auch durchfahren.
Flächenwidmung liegt vorEin Wiener Dauerbrenner sorgt aber selbst im grünen Vorzeigestadtteil für Unmut: Parkplätze. An sich kann die Stadt laut Garagengesetz die Verpflichtung zur Herstellung von Stellplätzen in räumlich begrenzten Teilen des Stadtgebietes durch ein sogenanntes „Stellplatzregulativ“ um bis zu 90 Prozent reduzieren. Eine Möglichkeit, die durchaus wahrgenommen wird. So müssen im Stadtentwicklungsgebiet Rothneusiedl am äußersten Stadtrand etwa nur 0,3 Parkplätze pro 100 m2 Wohnfläche errichtet werden.
Für den Nordwestbahnhof ist im seit letzter Woche aufliegenden Entwurf des Flächenwidmungsplans hingegen kein Regulativ vorgesehen – trotz bester Öffi-Anbindung durch U6, S-Bahn und Bim. Die Folge: Mit 0,7 Parkplätzen pro 100 m2 Wohnfläche müssen mehr als doppelt so viele wie in Süd-Favoriten errichtet werden. Für die Grünen vollkommen unverständlich: „Wenn man nicht hier reduziert, wo dann?“, fragt sich Mobilitätssprecher Kilian Stark. Angesichts der Ziele der Stadt, den Kfz-Verkehr zurückzudrängen, sei das „jenseits von Gut und Böse“.
Denn klar ist: Das Angebot schafft im Verkehr die Nachfrage. Das gilt für Straßen, für Öffis und Radwege und für Parkplätze. Die Stadt will den Motorisierungsgrad bis 2030 von 300 auf 250 Privat-Pkw pro 1.000 Einwohner senken. Im 20. Bezirk würde er Stark zufolge jedoch durch den Nordwestbahnhof bis 2035 von 283 auf 291 ansteigen. Gerade innerstädtisch müsste man aber deutlich unter 250 kommen, um den stärker motorisierten Stadtrand zu kompensieren.
Hinzu kommt, dass das Ausschöpfen des Parkplatz-Maximums die Baukosten und somit den Wohnraum verteuert. Sei ein Garagenplatz – und nur die sind vorgesehen – doch nicht unter 35.000 Euro zu haben, sagt Stark.



Vielleicht liegt es daran, dass die Vertreter des 20. Wiener Gemeindebezirks liebend gerne mit SUV bzw. Autos durch die neue Anlage fahren wollen. Dies mag zwar schön und angenehm sein, aber löst unser Auto bzw. Mobilitätsdilemma nicht! Autos die Durchfahrt durch eine Siedlung zu gewähren bringt mehr Verkehr. Mehr Autoabstellplätze bringt mehr Verkehr. leider ist dies so :-(( Umgekehrt sind dichte leicht gekrümmte Wege ‚menschlicher’…

Es ist angesichts der Klimakatastrophe unverantwortlich auf SUV-Abstellplätze, auf breiten, schnellen und schweren Straßenverkehr zusetzen. Straßen, Autoabstellplätze sind Konzepte von vor, vorgestern.

Es geht darum für Menschen und Lebendigkeit zu sorgen. Daher bitte wertes Planungsteam, werte Vertreter passen sie die Parkplatzangebot den Anforderungen von Menschen an! Zudem hier eine Liste von Überlegungen, die in einen Entwicklungsgebiet unbedingt auch hineingehören!

  • Elektroanschlüsse bei allen Autoabstellplätzen mit dynamischer Ladefunktionalität.
    • Dynamisches Laden erlaubt das Bereitstellen von Strom für Spitzenverbraucher via SUV Batterien. Das kann der Lastenlift gemeinsam mit dem Wäschetrockner um die Ecke sein.
  • Mehrfachnutzung von Stellplätzen(also keine private Dauernutzung von Stellplätze!)
  • Nutzungsmöglichkeit von Photovoltaik-Strom, der lokal entstanden ist
  • Planung und Nutzung von elektrischen Hebekraftwerken bzw. Powertürmen
    • Das könnte von der Innsbrucker Universität gebaut werden.
    • Erlaubt das Nutzen von PV-Strom am Abend ohne der Speicherung in Batterien.
    • Powertürme ist eine nachvollziehbare Lösung aus Elektrik und Gewichten ohne Entsorgungsängste.

Klar sind alle anderen Ideen valid und vielleicht kennt wer meine Ideen nicht. Alles Gute!

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